Grüner Rahmen und Kulisse für den Garten: Hecken schaffen Behaglichkeit

Es gibt je nach Gartenstil eine enorme Bandbreite an geeigneten Heckenpflanzen. Foto: BdB

Wind, Wetter, Lärm und unerwünschte Blicke – Hecken halten alles draußen, was das private Gartenglück stören könnte. Sie machen den eigenen Garten zu einem Teil des Zuhauses. Eingerahmt von Hecken finden die Bewohner hier einen Ort, der unter freiem Himmel liegt und gleichzeitig ausreichend Privatheit bietet, um sich sicher und geborgen zu fühlen.
Dass die Hecke von Anfang an ein zentraler Bestandteil des Gartens war, zeigt der Ursprung des Wortes „Garten“. Der Begriff leitet sich vom germanischen „Gerte“ ab, eine frühe Bezeichnung für Weiden- und Haselnussruten, die miteinander verflochten das Grün einfriedeten. Das Wort „Hecke“ entstand aus „Hag“, das noch heute in der Schweiz und im westlichen Süddeutschland als Bezeichnung für die Einzäunung eines Grundstücks verwendet wird. Der Wortstamm findet sich auch im heutigen „hegen“ und „behaglich“ wieder. Denn bei der Entstehung des Gartens ging es mit der Einfriedung in erster Linie darum, die darin angebauten Pflanzen vor wildlebenden Tieren zu schützen. Später entwickelte sich die Hecke zu einem gestalterischen Element, das dem Garten Rahmen, Struktur und Tiefe verlieh.

Pflanzliche Wände
Die Germanen verwendeten zur Abwehr der Wildnis dornige Sträucher wie den Hagedorn, heute Weißdorn (Crataegus), die Hagerose mit ihren Hagebutten, modern Hundsrose (Rosa canina) genannt, aber auch dicht wachsende Pflanzen wie die Hagebuche, die heutige Hainbuche (Carpinus).
Als der Garten zur Kunst erhoben wurde, entstanden akkurat geschnittene grüne Wände und in alle erdenklichen Figuren geformtes Buschwerk. Die Heckenpflanzen wurden zum Baumaterial für die Gartenkünstler, mit denen sie das Grün in unterschiedliche Räume einteilten und grüne Kulissen für Zierpflanzen, Kunstwerke und Brunnen schufen. Die niedrigen Varianten setzten sie als elegante Umrandungen von Beeten und Wegen ein. Im Irrgarten der Renaissance spielte man hingegen mit dem gruseligen Gefühl, sich zwischen den hohen, undurchdringlichen Hecken zu verlaufen. Noch heute entfalten die grünen Riesen besonders bei Nebel eine stimmungsvolle, fast mystisch-märchenhafte Wirkung. Kein Wunder, dass in vielen alten Sagen Durchgänge, die überraschend in langen Hecken auftauchten, magische Pforten in die Feen- oder Unterwelt symbolisierten. Die Pflanzenwände waren Schutz vor dem Bösen, dahinter lauerte das Unheimliche. Besonders auf Friedhöfen galten Hecken noch lange als Schutz vor dunklen Geistern.
Große Pflanzenvielfalt
Heute gibt es je nach Gartenstil eine enorme Bandbreite an geeigneten Heckenpflanzen. Als Faustregel gilt: Je strenger die Form, desto intensiver muss nachgeschnitten werden. Wie aufwändig die Pflege der verschiedenen Heckenvarianten ist, erfährt man am besten bei der Beratung in einer Baumschule. Eine Möglichkeit, wie sich Schnitt und Pflege verringern lassen, ist es, sich mit dem angrenzenden Nachbarn zusammenzutun und gemeinsam eine Hecke zu pflanzen. Einvernehmlich lässt sich diese genau auf die Grundstücksgrenze setzen. So bleibt mehr Fläche vom eigenen Garten nutzbar. Den Schnitt können beide auf der jeweils eigenen Seite durchführen und sich so die Arbeit teilen.

Immergrün & sommergrün
Wuchsform und Standortbedingungen sowie Farbe und Struktur spielen bei der Auswahl eine Rolle. Für einen ganzjährig dichten Sichtschutz bietet sich die große Auswahl immergrüner Pflanzen an, die im Winter ihre Blätter behalten. Neben Buchs (Buxus) kommen etwa verschiedenen Arten und Sorten von Eibe (Taxus), Liguster (Ligustrum) und Lebensbaum (Thuja) in Frage.

Bei den sommergrünen Gehölzen, die ihr Blätterkleid im Herbst ablegen, sind Feldahorn (Acer campestre) und Berberitze (Berberis) sehr gut geeignet. Bei Hainbuche und Rotbuche (Fagus sylvatica) werden die Blätter im Herbst zwar braun und trocken, sie fallen jedoch nicht zu Boden, sondern bleiben den ganzen Winter an den Zweigen. Bis zum Frühjahr währt der außergewöhnliche Blattschmuck.