Von Uta Fahrenkamp, Buch & Wein

Multi_Buch_EinekurzeGeschichteYuval Noah Harari

„Eine kurze Geschichte der Menschheit“

Pantheon Verlag, paperback, 14,99 €

Der Mensch: Krone der Schöpfung oder Schrecken des Ökosystems? Wie haben wir, Homo Sapiens, es geschafft, den Kampf der sechs menschlichen Spezies ums Überleben für uns zu entscheiden? Warum ließen unsere Vorfahren, die einst Jäger und Sammler waren, sich nieder, betrieben Ackerbau und gründeten Städte und Königreiche? Warum begannen wir, an Götter zu glauben, an Nationen, an Menschenrechte? Warum setzen wir Vertrauen in Geld, Bücher und Gesetze und unterwerfen uns der Bürokratie, Zeitplänen und dem Konsum? Und hat uns all dies im Lauf der Jahrtausende glücklicher gemacht? Vor 100 000 Jahren war Homo sapiens noch ein unbedeutendes Tier, das unauffällig in einem abgelegenen Winkel des afrikanischen Kontinents lebte. Unsere Vorfahren teilten sich den Planeten mit mindestens fünf weiteren menschlichen Spezies, und die Rolle, die sie im Ökosystem spielten, war nicht größer als die von Gorillas, Libellen oder Quallen. Vor 70 000 Jahren dann vollzog sich ein mysteriöser und rascher Wandel mit dem Homo sapiens, und es war vor allem die Beschaffenheit seines Gehirns, die ihn zum Herren des Planeten und zum Schrecken des Ökosystems werden ließ. Bis heute hat sich diese Vorherrschaft stetig zugespitzt: Der Mensch hat die Fähigkeit zu schöpferischem und zu zerstörerischem Handeln wie kein anderes Lebewesen. Und die Menschheit steht jetzt an einem Punkt, an dem sie entscheiden muss, welchen Weg sie von hier aus gehen will.

Multi_Buch_33TageLéon Werth

„33 Tage – Ein Bericht“

Fischer Verlag, gebunden, 19,99 €

Wie kein anderer erzählt der bekannte Autor Léon Werth in seinem erschütternd aufrichtigen Bericht „33 Tage“ darüber, was es bedeutet, auf der Flucht zu sein. Sein enger Freund Antoine de Saint-Exupéry, der ihm den „Kleinen Prinzen“ widmete, schrieb ein Vorwort zu diesem einzigartigen Zeitdokument. Dies wurde erst kürzlich wiederentdeckt und ergänzt nun erstmals Léon Werths Buch. Peter Stamm hat es übersetzt und zudem ein Nachwort geschrieben. Nachdem 1940 die deutschen Truppen in Frankreich eingefallen sind, fliehen Tausende Einwohner aus Paris. Unter ihnen auch Léon Werth und seine Frau. Sie hoffen, sich in unbesetztes Gebiet retten zu können. Aus einer geplanten achtstündigen Fahrt werden 33 Tage inmitten eines gewaltigen Exodus. Eine zutiefst beeindruckende Betrachtung darüber, was in Zeiten von Krisen wahre Humanität ausmacht.

Mulit_Buch_UnsichtbareWundenJugendbuch ab 13 Jahren:

Astrid Frank

„Unsichtbare Wunden“

Urachhaus, gebunden, 15,90 €

Anna ist hübsch, klug und fröhlich. Sie ist eine exzellente Reiterin und liebt ihren Schimmel Elrond über alles. Zu ihrem 13. Geburtstag bekommt sie ein Tagebuch geschenkt: Für deine Geheimnisse, sagt ihr Vater. Doch Anna hat keine – bis ihre beste Freundin sie wiederholt hängen lässt und in der Schule eine skrupellose Mobbingspirale einsetzt.

19 Monate später ist Anna tot. Was zunächst aussieht wie ein Verkehrsunfall, entpuppt sich in ihren Tagebuchaufzeichnungen als ein perfides Machtspiel ihrer Klassenkameraden mit unzähligen Demütigungen. Wie kann es sein, dass ihr Vater von all dem nichts gemerkt hat? Dass kein einziger Lehrer ihr geholfen hat? Oder dass sogar ihr guter Freund Anton ihre Verzweiflung unterschätzt? Realistisch, psychologisch klug und bewegend stellt Astrid Frank Mobbing als gruppendynamischen Prozess mit seinen dramatischen Folgen dar.

Besser hätte man die Thematik nicht erzählen können – packend bis zur letzten Seite. Höchst empfehlenswert! (MHD Mobbing Help Desk)

Ein brisantes und leider sehr aktuelles Thema, unbedingt lesen!